Immer mehr Deutsche haben eine Zahnzusatzversicherung
Zahntarife zählen seit Jahren zu den populärsten Zusatzversicherungen überhaupt. Laut PKV-Spitzenverband nahm die Zahl der Policen 2019 um etwa 389.000 Versicherte oder 2,4 Prozent zu. Insgesamt haben damit aktuell rund 16,4 Millionen Deutsche eine private Zahnzusatzversicherung.
Die Beliebtheit dieser Absicherung hat gute Gründe. Seit 2005 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bei Zahnbehandlungen nur noch die medizinisch notwendigen Basiskosten. Selbst für den einfachsten Zahnersatz müssen Patienten ohne Zusatzpolice bis zur Hälfte der Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Bei hochwertigen Lösungen wie Implantaten steigt der Eigenanteil auf bis zu 90 Prozent der Behandlungskosten. Von den durchschnittlichen Kosten für ein Implantat von etwa 3500 Euro tragen Patienten also rund 3150 Euro selbst – pro Sanierungsfall.
Zusatzversicherung trägt bis zu 90 Prozent der Zahnersatzkosten
Versicherer übernehmen nach Abzug des geringen Kostenanteils der gesetzlichen Krankenkasse zwischen 75 und 90 Prozent der Zahnersatzrechnung. Im genannten Beispiel würde die Zusatzversicherung gut 2800 Euro der Implantatkosten übernehmen, der Eigenanteil des Patienten sänke dadurch auf nur noch rund 350 Euro. Neben Zahnersatz deckt die Zahnzusatzversicherung auch bis zu 90 Prozent der Kosten für andere Zahnbehandlungen wie Inlays oder Wurzelbehandlungen ab und bezuschusst darüber hinaus prophylaktische Maßnahmen wie die professionelle Zahnreinigung.
Je nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen lässt sich der Versicherungsschutz weiter ausbauen. Bei Kindern ist beispielsweise häufig ein Baustein für kieferorthopädische Behandlungen sinnvoll, bei Älteren sollte der Versicherungsschwerpunkt dagegen auf möglichst hohen Zahnersatzleistungen liegen.
Warum sich die Zahnzusatzversicherung auch für Ältere lohnt
Die Kosten für Zahnzusatzversicherungen starten bereits unter zehn Euro im Monat für junge Erwachsene. Mit zunehmendem Alter wird der Schutz teurer, weil das Risiko kostspieliger Behandlungen steigt. Ein 50-Jähriger muss mit monatlichen Kosten von mindestens 30 Euro rechnen.
Angesichts der hohen Behandlungskosten und der geringen Regelversorgung der gesetzlichen Kassen rechnet sich eine Zahnzusatzpolice dennoch auch für Ältere in vielen Fällen. Der Beitrag zahlt sich buchstäblich aus, wenn innerhalb der ersten zehn Versicherungsjahre hochwertiger Zahnersatz notwendig wird.
Wer dagegen keinen Wert auf eine ästhetische Zahnersatzlösung legt und mit einer kostengünstigen Standardversorgung zufrieden ist, benötigt nicht unbedingt eine Zahnzusatzversicherung. Denn der Eigenanteil bei schlichten Brücken ist überschaubar. Eine Zusatzpolice lohnt sich dennoch, wenn in kürzerer Zeit mehrere Zähne nach Standardverfahren saniert werden müssen. In solchen Fällen steigt der Eigenanteil in der Summe schnell auf mehrere tausend Euro. Mit Zahnzusatzversicherung stünden Patienten meist auch hier finanziell besser da, zumal die gesetzlichen Krankenkassen ihre Leistungen im Bereich der zahnärztlichen Versorgung stetig weiter einschränken.
Sofortiger Schutz ohne Wartezeit
Wichtig beim Neuabschluss einer Zahnzusatzpolice: In der Regel gewährt der Versicherer keine Leistungen für laufende oder bereits absehbare Zahnbehandlungen.
Bei der Mehrzahl der Zusatzversicherer beginnt mit dem Vertragsabschluss auch der Leistungsanspruch. Sie verzichten auf eine Wartezeit und gewähren ihren Kunden sofortigen Schutz ab Vertragsunterschrift. Meist gelten jedoch zunächst Leistungsbegrenzungen, bevor der volle Versicherungsschutz eintritt. Ein Grund mehr für Patienten, sich frühzeitig mit dem Abschluss einer guten und günstigen Zahnzusatzversicherung zu befassen, bevor teure Behandlungen notwendig werden.