Krankenhaus-Zusatzversicherung: Komfort wie ein Privatpatient

Moderne Klinik im Münsterland: Mit einer privaten Zusatzpolice haben Patienten eine freie Krankenhauswahl.Pixabay

Krankenhaus-Zusatzversicherung

Komfort wie ein Privatpatient

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Krankenhausbehandlungen in dem Umfang, „der medizinisch notwendig und zugleich wirtschaftlich sinnvoll“ ist. Wer sich bessere Leistungen wünscht, ist mit einer stationären Krankenhauszusatzversicherung gut beraten. Damit genießt er den Komfort eines Privatpatienten.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Ins Krankenhaus zu müssen, ist für die meisten Menschen ein Graus – und das nicht erst seit das Corona-Virus umgeht. Mit mehreren Menschen in einem Zimmer, wenig Privatsphäre, unruhige Nächte und Assistenz- statt Chefarztbehandlung – so sieht für Kassenpatienten üblicherweise die Realität aus. So manch einer wünscht sich da den Status eines Privatpatienten.

Wann sich eine Zusatzversicherung lohnt

Denn die gesetzliche Krankenkasse übernimmt grundsätzlich nur solche Leistungen, „die medizinisch notwendig und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll“ sind. Wer jedoch lieber durch den Chefarzt behandelt und das Krankenhaus frei wählen möchte sowie ein Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer bevorzugt, braucht eine private Krankenhauszusatzversicherung.

Ein wichtiger Punkt bei der Wahl eines Tarifs ist die Frage, bis zu welcher Höhe das Chef­arzt­honorar über­nommen wird. Um wirklich eine freie Arztwahl zu haben, sind Kostenerstattungen über dem Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wichtig. Denn bei schwierigen oder aufwendigen Behand­lungen können Ärzte bis zum 3,5-fachen Satz der Gebühr und mehr verlangen. Außerdem sollten auch Behandlungen und Operationen durch Belegärzte abgedeckt sein.

Auch wichtig: Manche Tarife beinhalten eine Wartezeit, nach der der Versicherungsnehmer die Leistungen aus dem Vertrag beanspruchen kann. Andere wiederum verzichten auf diese Einschränkung.

Ist die Behandlung im Krankenhaus planbar, empfiehlt es sich, die Versicherung vorab zu informieren und eine schriftliche Leistungszusage einzufordern. Manche Anbieter bestehen sogar auf einer Vorab-Information. Hier lohnt ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen.

Wie viel kostet eine Zusatzversicherung?

Eine stationäre Krankenhauszusatzversicherung kostet zwischen 15 und 80 Euro im Monat. Die großen Unterschiede hängen von verschiedenen Faktoren ab: Je mehr Leistungen mitversichert werden, desto teurer ist der Schutz. Außerdem spielen das Alter sowie mögliche Vorerkrankungen des Versicherten eine Rolle.

Laut Finanztip.de können Krankenhaus-Zusatzpolicen nach zwei verschiedenen Varianten kalkuliert werden – mit oder ohne Altersrückstellungen. Tarife ohne Altersrückstellungen sind bei Abschluss günstiger, mit den Jahren wird der Schutz aber immer teurer.

Bildet ein Vertrag dagegen Altersrückstellungen, legt die Versicherung von dem gezahlten Beitrag immer einen kleinen Teil zurück. So sollen Preissteigerungen durch das Alter aufgefangen werden. Durch den Aufschlag sind die Beiträge bei solchen Tarifen von Anfang an höher. Theoretisch zahlt der Versicherte während der gesamten Vertragslaufzeit den gleichen Beitrag.

Finanztip empfiehlt die sehr leistungsstarken Tarife von den vier Versicherern Allianz, Deutsche Familienversicherung (DFV), INTER und R+V, die umfassenden Schutz bieten und auch hohe Honorare von Spezialisten übernehmen.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.