Leben retten: Fünf häufige Fragen und Antworten zur Ersten Hilfe

Üben für den Notfall: Das DRK bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse an.Marcus Steinbruecker / DRK

Leben retten

Fünf häufige Fragen und Antworten zur Ersten Hilfe

Erste-Hilfe-Kurse sind nicht nur für Fahrschüler wichtig. Um in einem Notfall schnell reagieren zu können, sollte sich möglichst jeder mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen auskennen. Die fünf häufigsten Fragen und Antworten zum Thema.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Ob an der Arbeitsstelle, im Haushalt, in der Freizeit, auf Reisen oder im Straßenverkehr: Jeder kann überraschend in die Situation kommen, Erste Hilfe leisten zu müssen. Vor allem Erkrankungen können oft lebensbedrohende Entwicklungen nehmen. Dann ist eine schnelle medizinische Hilfe notwendig, zumal der Notarzt durchschnittlich erst nach zehn Minuten eintrifft.

Im Falle von Unfällen oder Unglücken ist eine Hilfe nicht nur freiwillig, sondern jeder ist dazu sogar gesetzlich verpflichtet. Wer dem nicht nachkommt, droht eine Strafe. Es gibt allerdings die Einschränkungen, dass die Hilfe für denjenigen zumutbar sein muss, er sich oder andere dadurch nicht selbst in Gefahr bringt.

Um sich auf Notsituationen vorzubereiten, und sinnvolle Hilfe leisten zu können, bieten diverse Träger entsprechende Schulungen an.

  1. Für wen sind Erste-Hilfe-Kurse vorgeschrieben?

Pflicht ist die Teilnahme an Kursen, um Maßnahmen zur Ersten Hilfe zu erlernen, für alle, die einen Führerschein oder einen Personenbeförderungsschein erlangen wollen. Aber auch für alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollen und die Jugendleitercard anstreben, müssen einen Nachweis für die Teilnahme an solch einem Kurs erbringen. Zudem müssen Medizinstudenten ihre Kenntnisse nachweisen, wenn sie zum Physikum zugelassen werden wollen.

Des Weiteren verlangen Berufsgenossenschaften im Rahmen des Arbeitsschutzes von Unternehmen, dass sie je nach Zahl der Mitarbeiter Ersthelfer benennen. Diese müssen sich regelmäßig alle zwei Jahre aus- und weiterbilden lassen.

  1. Wo kann man einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren?

Es gibt einige Anbieter dieser Kurse. Dazu zählen der Arbeitersamariterbund (ASB), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) sowie das Malteser Hilfswerk. Darüber hinaus haben viele private Bildungsträger Kurse im Programm. Eine Übersicht dazu bietet der Verband der privaten Erste Hilfe Schulen.

  1. Was kostet ein Kurs?

Die Kosten zum Erlangen der Grundkenntnisse in Sachen Erster Hilfe sind nicht einheitlich geregelt. Je nach Anbieter entstehen unterschiedliche Beträge, die sich jedoch meist zwischen 15 und 40 Euro bewegen.

  1. Was lernt man bei einem Erste-Hilfe-Kurs?

Das Vermitteln von theoretischen und praktischen Kenntnissen steht im Mittelpunkt des Kurses. Dabei sollen die unterschiedlichen Informationen rund um die Erste Hilfe die Kursteilnehmer befähigen, in einem Notfall angemessen zu reagieren. Denn ein schnelles und richtiges Eingreifen kann im Fall der Fälle entscheidend sein.

Mit dem Verhalten beim Eintreffen an der Unfallstelle beginnen die Kurse. Bei einem Verkehrsunfall beispielsweise gilt es, zunächst die Unfallstelle zu sichern, das Opfer aus der Gefahrenzone zu bringen und einen Notruf abzusetzen.

Dann geht es um die Sofortmaßnahmen, wie die Versorgung der Wunden oder von Knochen- und Gelenkverletzungen oder einer Beatmung. Zudem lernen die Helfer, wie wichtig die seelische Betreuung ist und dass Nähe und beruhigendes Reden den Patienten positiv beeinflussen können.

Es gibt am Ende eines Kurses keine Prüfung über die theoretischen oder praktischen Kenntnisse. Jedoch erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebestätigung.

  1. Muss man als Autofahrer den Erste-Hilfe-Kurs auffrischen?

Nein, gesetzlich vorgeschrieben ist es nicht, das Auto- oder Motorradfahrer die Maßnahmen zur Ersten Hilfe auffrischen. Allerdings empfiehlt es sich. Für Ersthelfer in Betrieben gilt dagegen, dass sie alle zwei Jahre einen Auffrischungskurs belegen müssen.

 

 

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.