Erfreuliche Entwicklung: Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt

Erfreuliche Entwicklung

Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt

Erfreuliche Entwicklung: Die Polizei registriert immer weniger Wohnungseinbrüche. Nachdem die Zahlen im Jahr 2015 ihren Höchststand erreicht hatten, verzeichnet die Kriminalstatistik seither einen kontinuierlichen Rückgang. Im Jahr 2018 wurden erstmals wieder unter 100.000 Fälle erfasst. Laut der Einbruchsbilanz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben die Hausratversicherer dafür rund 310 Millionen Euro an Entschädigungsleistung gezahlt.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Konkret weist die Statistik für das vergangene Jahr 97.504 Einbrüche beziehungsweise versuchte Einbrüche in Deutschland aus. Im Jahr 2017 waren es noch 116.540. Der Versuchsanteil bei den Einbrüchen ist von 28,3 im Jahr 1993 auf mittlerweile 45 Prozent gestiegen. Die Polizei führt diese Entwicklung auf eine bessere Sicherung der Wohnungen zurück.

Dennoch ist jeder einzelne Einbruch zu viel und sollte möglichst vermieden werden. Insbesondere im Herbst, mit zunehmender Dunkelheit, steigen die Zahlen, so die Polizei. Dabei ist die Aufklärungsquote nach wie vor recht gering. In nicht einmal jedem fünften Fall (18 Prozent) konnten die Täter dingfest gemacht werden.

Weniger Delikte im Süden Deutschlands

Bei den Wohnungseinbrüchen gibt es starke regionale Unterschiede. Am stärksten betroffen sind u.a. das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin. Deutlich weniger eingebrochen wird dagegen in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern.

Den deutschen Versicherern wurden 2018 rund 110.000 Einbruchsschäden gemeldet. Die Zahl weicht von der polizeilich erfassten deshalb ab, weil sie auch Einbrüche in Keller, Dachböden und Wirtschaftsräume einschließt. Aber auch hier ist ein deutlicher Rückgang um 20.000 Fälle zu verzeichnen. Auch die Schadenhöhe ist um 50 Millionen Euro gesunken und liegt mit 310 Millionen Euro auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2007. Im Durchschnitt verursacht ein Einbruch Schäden in Höhe von rund 2.850 Euro.

GDV fordert Standard-Sicherungsmaßnahmen bei Neubauten

„An den sinkenden Einbruchzahlen wird deutlich: Vorsorge wirkt! Viele Hausbesitzer haben in den vergangenen Jahren in bessere Sicherheitstechnik investiert, das zahlt sich aus“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Da die Kriminellen gern durch schlecht gesicherte Fenster und Türen einbrechen würden, müssten hier besondere Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Bei neu gebauten Immobilien seien hierzulande einbruchhemmende Fenster und Türen kein Standard und Vorschriften zur Beschaffenheit und zu den Widerstandsklassen gebe es nicht. Die fatale Folge: in wenigen Sekunden seien sie aufgehebelt.

Angesichts dieser Tatsache fordert der GDV moderne Sicherheitstechnik bei Neubauten. „Nahezu jeder zweite Einbruchsversuch wird abgebrochen, weil Täter nicht schnell genug ins Haus kommen“, sagt Weiler. Der Einbruchschutz würde demnach wirksam erhöht werden, wenn für neu eingebaute Fenster und Türen Mindestanforderungen geschaffen würden.

Aktuelle Sicherheitstipps stellt die Polizei im Internet unter der Adresse www.k-einbruch.de bereit.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.