Die private Krankenversicherung im Alter clever gestalten

Unbeschwert im Alter: Mit der richtigen PKV bleiben die Beiträge kalkulierbar.Drazen Zigic / Freepik

Ruhestand ohne Beitragsstress

Die private Krankenversicherung im Alter clever gestalten

Viele PKV-Versicherte fürchten hohe Kosten im Alter. Dabei lohnt ein Wechsel in die GKV oft nicht – Alterungsrückstellungen und Zuschüsse machen die PKV häufig günstiger, bei besseren Leistungen.

Von | Druckansicht

Auch Gerüchte, die sich hartnäckig halten, haben bei sachlicher Prüfung oft kaum Bestand. Eines davon lautet: Im Alter wird eine private Krankenversicherung zwangsläufig so teuer, dass viele sie sich nicht mehr leisten können. Stimmt nicht – dennoch lassen sich PKV-Kunden durch diese Behauptung immer wieder verunsichern und erwägen eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung. Doch so einfach ist das nicht – und vielfach lohnt es sich mit einem Blick auf die Beiträge auch nicht. 

Wechsel ist unter Umständen möglich – aber schwierig 

Den Wechsel von der PKV in die GKV hat der Gesetzgeber mit einigen Hürden versehen. Eine Rückkehr ist nur unter wenigen, ganz bestimmten Voraussetzungen zulässig, die im Einzelfall geprüft werden müssen. Ab 55 Jahren gelten noch schärfere Bedingungen. Dennoch ist eine Rückkehr auch dann noch möglich, etwa über einen gesetzlich versicherten Ehepartner (allerdings nur dann, wenn der privat Versicherte kein oder nur ein geringes Einkommen hat). Die Frage ist aber, ob in der GKV überhaupt eine lohnende Beitragsersparnis zustande kommt.  

Der Grund: Anders als in der PKV mit ihren fest vereinbarten, einkommensunabhängigen Tarifen errechnen sich die Beiträge bei freiwillig gesetzlich Versicherten auf der Basis ihrer Gesamteinkünfte. Dazu zählen beispielsweise auch Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Zinsen und Dividenden aus Kapitalvermögen, Unterhaltszahlungen von Ex-Partnern oder gegebenenfalls der Wert eines Unternehmens. So kommen in der GKV schnell sehr hohe Beiträge zusammen. 

PKV wird im Alter erst einmal günstiger

Hinzu kommt: Auch in der GKV steigen die Beiträge, im langjährigen Durchschnitt sogar schneller als bei den privaten KV-Anbietern. Es lohnt sich also, nachzurechnen, wie hoch die Ersparnis in der GKV wirklich ist. Denn tatsächlich wird die private Krankenversicherung im Alter zunächst einmal günstiger:  

  • Ab dem 60. Lebensjahr entfällt der 10-prozentige, gesetzliche Beitragszuschlag.  
  • Mit Beginn des Ruhestands kann auf Krankentagegeld verzichtet werden, was ebenfalls die Beitragslast senkt.
  • Wer eine gesetzliche Rente bezieht, kann außerdem einen steuerfreien Zuschuss zur PKV beantragen – bis maximal 50 Prozent der Beiträge.  

Darüber hinaus sorgen Alterungsrückstellungen dafür, dass die Kosten für die private Krankenversicherung nicht ins Uferlose steigen. Und dies – vielleicht das wichtigste Argument – bei klar besseren Leistungen als in der GKV.