Zum Tag der Arbeit: Wie Corona die Berufswelt verändert

Arbeit wandelt sich, wird immer flexibler und digitaler.Copyright: Pixabay

Zum Tag der Arbeit

Wie Corona die Berufswelt verändert

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen dazu gezwungen, den digitalen Wandel noch schneller voranzutreiben. Dienstreisen sind tabu, dafür ist Homeoffice angesagt. Doch wie genau sind Arbeitnehmer eigentlich beim Arbeiten zu Hause versichert und was können sie für ihre Gesundheit tun?

Von Manila Klafack | Druckansicht

In diesem Jahr gehen zum ersten Mal seit Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Jahr 1949 am 1. Mai keine Menschen auf die Straße. Denn das Verbot für Veranstaltungen, die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln während der aktuellen Corona-Pandemie gelten selbstverständlich auch für Kundgebungen zum Internationalen Tag der Arbeit.

Doch so ganz verzichten muss niemand auf die Demonstrationen. Der DGB verlegt kurzerhand alles ins Internet. Digitalisierung lässt grüßen. Live-Acts von Künstlern, Interviews und Solidarbotschaften aus ganz Deutschland sollen auf der Webseite des DGB, bei Facebook und Youtube übertragen werden.

Mit diesem Angebot entsprechen die Gewerkschafter voll und ganz der aktuellen Situation. Die digitale Welt macht derzeit das Arbeiten in vielen Bereichen überhaupt nur möglich. Worüber sich vermutlich die wenigsten Gedanken machen, ist das Thema Versicherung.

Grenze bei Tätigkeiten im Homeoffice nicht leicht zu ziehen

Grundsätzlich bestehen vonseiten der gesetzlichen Unfallversicherung gravierende Unterschiede darin, ob ein Arbeitnehmer zu Hause arbeitet oder in einem Firmengebäude. Denn in den eigenen vier Wänden kann ein Arbeitgeber keinen Einfluss auf die Sicherheit ausüben.

Das Bundessozialgericht beschäftigt sich immer wieder mit der Frage, ob und wann die gesetzliche Unfallversicherung bei Tätigkeiten im Homeoffice greift. Die Grenzen sind nicht ganz leicht zu ziehen.

Stürzt beispielsweise eine Arbeitnehmerin auf der Treppe, weil sie prüfen will, warum ihre dienstlich bedingte Kommunikation nicht funktioniert oder während sie ein berufliches Telefonat führt, ist sie versichert. Möchte sie dagegen an der Haustür ein privates Paket entgegennehmen oder holt sich schlicht etwas zu trinken aus der Küche, ist sie nicht versichert. Denn dabei handelt es sich laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) um „eigenwirtschaftliche Tätigkeiten“ – und diese fallen nicht mehr unter den gesetzlichen Versicherungsschutz. Das gilt übrigens auch für den Gang zur Toilette.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Wer im Home-Office etwas tut, was nicht direkt mit der Arbeit in Zusammenhang steht, ist nicht gesetzlich unfallversichert. Wer einen Rundumschutz möchte, sollte deshalb unbedingt eine private Unfallversicherung abschließen.

Klare Arbeitsbedingungen schaffen

Wie man im Homeoffice sicher und entspannt arbeiten kann, dazu haben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen eine Reihe von Tipps zusammengetragen.

Der PC ist am besten so aufzustellen, dass sich darin kein Licht spiegelt und nicht ins Licht hineingeschaut werden muss. Tageslicht kommt am besten von der Seite. Der Abstand zum Bildschirm beträgt optimalerweise 50 bis 70 Zentimeter. Bei der Arbeit mit einem Notebook raten die Experten zum Verwenden von separater Maus und Tastatur.

Zudem ist ein entspannter Blick von oben auf den Bildschirm gut. Denn ein leicht gesenkter Kopf beugt Verspannungen vor. Und die Sitzposition sollte öfter mal gewechselt und Pausen mit Bewegung sollten in den Tagesablauf eingebaut werden. Das wirkt Rückenproblemen entgegen.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.