Was tun bei einem positiven Corona-Selbsttest?

Selbsttests gibt es mittlerweile in vielen Drogerien und Supermärkten zu kaufen. Das Ergebnis liegt nach 15 Minuten vor.Pixabay

So reagieren Sie richtig

Was tun bei einem positiven Corona-Selbsttest?

Testen ist eine der wichtigsten Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Daher werden die Schnelltests für zu Hause immer wichtiger. Diese gibt es jetzt unter anderem in Drogerien und bei Discountern zu kaufen. Doch was geschieht, wenn das Testergebnis positiv ist? Was Sie in diesem Fall tun müssen, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

PCR-, Antigenschnell- und Selbsttest – in der Corona-Pandemie gelten flächendeckende und regelmäßige Corona-Tests als ein Mittel zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus. Seit Anfang März hat daher jeder Bundesbürger einen Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest in der Woche.

Dabei unterscheiden sich die Tests hinsichtlich der Durchführung und auch der Genauigkeit. Die PCR-Tests (PCR steht übersetzt für Polymerase-Ketten-Reaktion) sind laut Bundesgesundheitsministerium der „Goldstandard“. Hier entnimmt medizinisches Personal die Probe und Labore werten sie aus. Etwa 24 Stunden später liegt das relativ sichere Ergebnis vor.

Positiv oder nicht: Auswertung nach 15 Minuten

Auch die Antigen-Schnelltests werden von geschultem Personal durchgeführt. Dabei wird, ähnlich dem PCR-Test, ein Abstrich aus der Nase oder dem Rachen entnommen. Die Auswertung erfolgt nach rund 15 Minuten direkt vor Ort.

Neben diesen Antigen-Schnelltests gibt es noch die Selbsttests, mit denen sich jeder selbst in den eigenen vier Wänden testen kann. Daher müssen diese Tests relativ einfach in der Anwendung sein. Getestet wird auch hier mit einem Nasenabstrich oder einer Speichelprobe. Das Ergebnis liegt ebenfalls nach 15 Minuten vor. Discounter oder Drogerien bieten für derzeit etwa 5 Euro pro Stück diese Testmöglichkeit auf das Coronavirus an.

Wie das Ergebnis abgelesen wird

So ein Testkit für den Nachweis einer Infektion mit Corona beinhaltet dabei unter anderem die Testkassette, einen sterilen Tupfer zur Entnahme der Probe, ein Teströhrchen sowie ein Fläschchen mit Pufferlösung. Mit dem Tupfer entnimmt der Anwender aus beiden Nasenlöchern einen Abstrich. Anschließend bereitet er mithilfe der Pufferlösung im Teströhrchen die Probe vor. Die so entstandene Flüssigkeit tropft der Anwender danach auf das entsprechende Feld in der Testkassette.

Nach wenigen Minuten kann er das Ergebnis dort abgelesen. Neben dem Feld, auf das die Probe gegeben wird, sind dort noch zwei kleinere Bereiche, die mit den Buchstaben „C“ und „T“ gekennzeichnet sind. Das „C“ bedeutet „Control“. Hier muss eine Linie erscheinen, damit der Anwender sicher sein kann, dass der Test überhaupt richtig durchgeführt wurde. Fehlt sie, ist der Test ungültig und muss wiederholt werden. Erscheint beim „T“ für „Test“ ebenfalls eine Linie, wurde das Coronavirus in der Probe nachgewiesen.

Was tun, wenn der Corona-Selbsttest positiv ist?

Auch wenn Schnell- und Selbsttests vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut hinsichtlich ihrer Qualität und Aussagekraft überprüft werden, liegt die Fehlerrate höher als bei einem PCR-Test. Daher sollte im Falle eines positiven Ergebnisses, so das Bundesgesundheitsministerium, ein PCR-Test nachgeholt werden. Der positiv Getestete sollte sich außerdem sofort in häusliche Quarantäne begeben und den Kontakt innerhalb der Familie einschränken.

Um den PCR-Test zur Überprüfung durchführen lassen zu können, kann der Hausarzt beziehungsweise die Hotline 116 117 angerufen werden. Wichtig ist dabei, nicht unangekündigt in eine Arztpraxis oder in ein Testzentrum zu gehen. Zudem ist noch mehr darauf zu achten, dass die AHA-L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske plus Lüften) eingehalten werden.

Keine Meldepflicht bei Selbsttests

Grundsätzlich besteht bei einem positiven Ergebnis, das sich über einen Selbsttest herausstellt, aber keine Meldepflicht. Daher setzt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf die Eigenverantwortung der Menschen. „Ich gehe davon aus, dass 90, 95, vielleicht sogar noch mehr Prozent der Bürgerinnen und Bürger in dem Wissen, dass sie für andere ansteckend sind, ihr Verhalten schon mal verändern“, wird Spahn in Medienberichten zitiert. Er gehe davon aus, dass die allermeisten mit einem positiven Ergebnis von sich aus einen Arzt kontaktieren werden.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.