Was ist der beste Weg, mein Krebsrisiko zu senken?

Wer regelmäßig Sport treibt, senkt sein Krebsrisiko.Freepik

Weltkrebstag 2020

Was ist der beste Weg, mein Krebsrisiko zu senken?

„Ich bin und ich werde“ – wer das Motto des Weltkrebstags 2020 verinnerlicht, ist auf einem guten Weg. Laut deutscher Krebshilfe hat unsere Lebensweise enormen Einfluss auf das eigene Krebsrisiko. 40 Prozent aller Krebsdiagnosen wären vermeidbar. Wir nennen die zehn wichtigsten Schritte für die Krebsprävention.

Von Anette Bierbaum | Druckansicht

Die Angst vor Krebs ist groß – und das völlig zu Recht. 500.000 Menschen pro Jahr erhalten eine Diagnose. 200.000 dieser Fälle hätten durch einen gesünderen Lebenswandel vermieden werden können, so die deutsche Krebshilfe. Damit Krebs gar nicht erst entsteht, möchte die Organisation gemeinsam mit dem Krebsforschungsdienst auch am diesjährigen Weltkrebstag an die Selbstverantwortung jedes einzelnen appellieren.

Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen

Zwar ist die Gefahr, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, niemals völlig gebannt. Doch das eigene Krebsrisiko ist signifikant beeinflussbar. Neben der Krebsfrüherkennung ist die Krebsprävention der wichtigste Baustein für ein gesundes und langes Leben. Wie das aussieht, hat jeder selbst in der Hand.

10 Tipps: So senken Sie das Krebsrisiko 

1. Sport – kannst Du machen an jedem Ort

Kleine Kinder bewegen sich ganz intuitiv so oft sie können – anders als die meisten Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei reicht es schon, kleine Gewohnheiten zu ändern, um auf das empfohlene Tagespensum an Bewegung zu kommen: Treppe statt Aufzug, zu Fuß ins Büro, mit dem Rad zur Schule – oder einfach mal zwischendurch vom Arbeitsplatz aufstehen und das lange Sitzen mit einem Spaziergang unterbrechen. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag bringen für die Gesundheit einen großen Nutzen.

2. Nicht rauchen – niemals und nirgendwo

Es ist kein Geheimnis. Es steht sogar auf jeder Packung: Rauchen kann tödlich sein. Eine der wohl bekanntesten Präventionsmaßnahmen, um das Krebsrisiko zu senken, ist daher der Verzicht auf Tabakkonsum. Lassen Sie Zigaretten und andere Rauchwaren aus Ihrem Leben verschwinden. Indem Sie Ihre Lungen, Ihr Zuhause und den Arbeitsplatz rauchfrei halten, senken Sie nicht nur für sich, sondern auch für andere Menschen in Ihrer Umgebung das Krebsrisiko.

3. Den Gang auf die Waage wagen

Wer das eigene Körpergewicht im Blick hat, kann Krebs vorbeugen. Abgesehen vom Rauchen zählt Übergewicht zu den häufigsten Krebsauslösern. Laut deutscher Krebshilfe fördert ein überhöhter Anteil an Körperfett mindestens 13 Krebsarten – unter anderem Speiseröhrenkrebs, Darmkrebs und Brustkrebs. Ein schwerwiegendes Thema, dem sich die Mehrheit aller Deutschen dringend annehmen müsste. 60 Prozent der Erwachsenen sind hierzulande übergewichtig, ganze 25 Prozent gelten sogar als fettleibig. Außerdem gilt schon jedes siebte Kind als zu dick.

4. Auf gesunde Ernährung achten

Du bist, was Du isst. Möglichst frisch, regional und saisonal sollten daher die Zutaten sein, die auf den Tisch kommen: viel Obst und Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte, dafür viel weniger Zucker, fertigverarbeitete Produkte und fette Kalorienbomben. An der Fleischtheke gibt es gesündere Alternativen zu roten Fleischsorten ( z.B. Rind, Schwein und Lamm). Wurstsorten wie Salami und Mortadella sind auf dem Brötchen ebenfalls nicht die beste Wahl.

5. Auf Alkohol verzichten

Ach ja, das Gläschen Wein oder Bier am Abend ist auch nicht so ohne. Wer oft Alkohol trinkt, gibt dem Körper kaum Gelegenheit, sich zu regenerieren. Apfelschorle, Wasser, Tee und Co. sind deutlich gesünder und schmecken auch. In punkto Krebsprävention ist es laut deutscher Krebshilfe und Krebsinformationsdienst sogar sinnvoll, ganz auf Alkohol zu verzichten.

6. Geht in den Schatten, Kinder

UV-Strahlung ist nicht zu unterschätzen. Je nach Hauttyp werden Sonnenstrahlen schnell zum Gesundheitsrisiko. Die Haut darf sich auf jeden Fall nicht röten. Besonders in der Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr sollte man sich ein schattiges Plätzchen suchen und immer auf geeigneten Sonnenschutz achten – Sonnencreme, sonnendichte Kleidung und eine schützende Sonnenbrille. Das Solarium ist niemals ein guter Ort und für Minderjährige sogar ganz verboten. Noch empfindlicher gegenüber UV-Strahlung ist jüngere Kinderhaut. Säuglinge und Babys sollten vor dem ersten Geburtstag gar nicht direkter Sonne ausgesetzt werden.

7. Durch Impfen vorbeugen

Das Leberkrebsrisiko kann gleich nach der Geburt durch eine Hepatitis-B-Impfung für Neugeborene gesenkt werden. Ebenfalls empfehlenswert ist die Impfung gegen humane Papillomviren bei Mädchen und Jungen. Die Impfung verringert nicht nur das Risiko, Gebärmutterhalskrebs zu bekommen, sondern dient auch zur Krebsprävention von Peniskrebs, Rachenkrebs und Analkrebs.

8. Stillen – und Hormone meiden

Mütter, die Ihre Kinder stillen, haben ein weniger hohes Risiko, Brustkrebs zu entwickeln. Während der Wechseljahre rät die deutsche Krebshilfe von einer länger andauernden Hormontherapie ab und empfiehlt, sich dahingehend genau beraten zu lassen.

9. Krebserregende Stoffe und Gase meiden

„Innenraumgifte“ sind eine große gesundheitliche Gefahr. Das eigene Zuhause und auch der Familienwagen sollten daher frei von Tabakrauch sein. Das Zusammentreffen mit krebserregenden Stoffen am Arbeitsplatz ist manchmal nicht zu vermeiden. Umso wichtiger ist es daher, bei regelmäßigem Kontakt Schutzkleidung zu tragen und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. In manchen Gegenden Deutschlands ist auch die natürliche Radonkonzentration in der Bodenluft so hoch, dass häufiges Lüften und gegebenenfalls auch bauliche Maßnahmen angesagt sind. Denn Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Mehr Infos gibt’s beim Bundesamt für Strahlenschutz.

10. Krebsfrüherkennung selbst in die Hand nehmen

Jeder hat in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch darauf, sich vorsorglich auf Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs untersuchen zu lassen – und sollte die Gelegenheit im Sinn der eigenen Gesundheit wahrnehmen. Je nach Alter der Patienten übernehmen die Krankenkassen hierfür einen Teil oder die gesamten Kosten.

Weitere Informationen zur Krebsvorsorge und Therapien finden Sie auf der Seite der Deutschen Krebshilfe.

Autorin:

Anette Bierbaum

Anette Bierbaum ist freie Redakteurin. Die gelernte PR-Fachfrau unterstützt seit über zehn Jahren Medienhäuser, PR-Agenturen und redaktionell geprägte Content-Plattformen.