Für den Ernstfall vorsorgen: Warum eine Praxisausfallversicherung für Ärzte so wichtig ist

Viele Arztpraxen sind mit teuren Untersuchungsgeräten ausgestattet.Pixabay

Für den Ernstfall vorsorgen

Warum eine Praxisausfallversicherung für Ärzte so wichtig ist

Fällt der niedergelassene Arzt in seiner Praxis wegen Unfall oder Krankheit aus, kann das erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Wie sich Mediziner gegen diese Fälle absichern können, erfahren Sie hier.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Eine Praxisausfallversicherung übernimmt bei Verdienstaufall wegen Unfall oder Krankheit die weiterlaufenden Fixkosten, die etwa für Personal, Miete oder Finanzierungsraten der Arztpraxis anfallen. Diese Absicherung ist nicht nur für Allgemeinmediziner wichtig, sondern auch für Zahn- oder Tierärzte.

Sie kann als Ergänzung zu einer Krankentagegeldversicherung angesehen werden. Während die Krankentagegeldversicherung das eigene Einkommen des Arztes absichert, übernimmt die Praxisausfallversicherung die Betriebskosten. Aber auch, wenn die Praxisräume beispielsweise aufgrund eines Wasserrohrbruchs oder eines Feuers eine Zeit lang unbenutzbar bleiben, leistet die Praxisausfallversicherung. Denn auch in diesem Fall müssen die Angestellten ihre Gehälter erhalten und sind Miete und Finanzierungsraten weiterzuzahlen.

Die Berufshaftpflichtversicherung ist vorgeschrieben

Neben der Absicherung äußerer Einflüsse des Praxisbetriebs, kommt der Haftpflichtversicherung eine große Bedeutung zu. Insbesondere in medizinischen Jobs können Behandlungsfehler weitreichende und teure Folgen haben. Darum ist die Berufshaftpflichtversicherung hier gesetzlich vorgeschrieben.

Sie kommt für eine falsche Diagnose oder einen Behandlungsfehler und seine Konsequenzen auf. Hierbei sind in der Regel nicht-ärztliche Mitarbeiter, angestellte Ärzte und Vertretungsärzte derselben Fachrichtung eingeschlossen. Ausgenommen ist eine vorsätzliche Falschbehandlung.

Inhaltsversicherung für das Praxisinventar

Auch Geräte einer Arzt-Praxis stellen einen erheblichen Wert dar. Mit der Inhaltsversicherung – oder auch Praxisinventarversicherung – kann die gesamte Praxiseinrichtung gegen die finanziellen Folgen von Leitungswasserschäden, Feuer, Folgeschäden nach einem Sturm und Hagel, Einbruchdiebstahl sowie Vandalismus geschützt werden.

Ein wichtiger Punkt ist hier, ähnlich wie bei der privaten Hausratversicherung, eine Unterversicherung zu vermeiden. Anderenfalls müsste der Arzt eventuell einen Eigenanteil aus eigener Tasche zahlen. Dafür kann der Mediziner zum Beispiel einen Tarif wählen, der auf eine eventuelle Unterversicherung verzichtet.

Elektronikversicherung ergänzt die Inhaltsversicherung

Computer, Tablets, die verschiedensten medizintechnischen Geräte – in einer Arzt-, insbesondere in einer modernen Facharztpraxis, kommt hier schnell eine hohe Summe zusammen. Auch sie werden daher im besten Fall eigens abgesichert. Die Elektronikversicherung ist hier die passende Wahl.

Angriffe aus dem Internet nicht unterschätzen

Ergänzt werden kann die Elektronikversicherung durch eine Cyber-Versicherung. Längst werden nicht mehr nur große Konzerne, Behörden oder Institutionen Opfer von Angriffen aus dem Internet. Kleinere Unternehmen, und damit Arztpraxen, können ebenso attackiert werden. Dort lagern viele hochsensible Daten, die nicht in falsche Hände geraten dürfen. Auch angesichts der verschärften Regelungen aus der Datenschutzgrundverordnung ist eine eigene Cyber-Versicherung für die Arztpraxis durchaus sinnvoll.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.