Private Haftpflichtversicherung: Wie hoch die Deckungssumme sein sollte

Schon eine kleine Unaufmerksamkeite kann teure Folgen haben.Pixabay

Private Haftpflichtversicherung

Wie hoch die Deckungssumme sein sollte

Wer anderen durch Unvorsichtigkeit oder Leichtsinn einen Schaden zufügt, muss dafür geradestehen. Der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung ist daher unverzichtbar. Gehört sie doch zu den existenziellen Absicherungen. Ein entscheidender Punkt dabei: die Höhe der vereinbarten Deckungssumme.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Wenn Sie einem anderen Menschen einen Schaden zufügen, ganz gleich ob es sich um einen Sach-, Personen- oder einen Vermögensschaden handelt, müssen Sie für einen finanziellen Ausgleich sorgen. Das ist im Bürgerlichen Gesetzbuch in Paragraph 823, dem „Schadensersatzparagraph“, festgehalten.

Da es insbesondere bei Personenschäden schnell extrem teuer werden kann, ist eine private Haftpflichtversicherung ein Muss. Es handelt sich um eine Existenzabsicherung. Dabei leistet die Privathaftpflichtversicherung (PHV) bei unabsichtlich, fahrlässig und auch grob fahrlässig verursachten Schäden.

Besonders wichtig bei der Absicherung ist die Deckungssumme, auch Versicherungssumme genannt. Darüber wird festgelegt, bis zu welchem Betrag die private Haftpflichtversicherung höchstens Schäden übernimmt.

Mindestens 10 Millionen Euro empfehlen Verbraucherschützer

Die angebotenen Deckungssummen variieren zwischen 5 und 60 Millionen Euro. Verbraucherschützer empfehlen, mindestens 10 Millionen Euro zu versichern. Wichtig sei, dass dieser Betrag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden gleichermaßen angesetzt sei. Beträgt der Schaden mehr als die vereinbarte Summe, muss der Verursacher für die Differenz selbst aufkommen.

An der Deckungssumme bemisst sich die Höhe der Prämie. Prinzipiell gilt: Je höher dieser Wert, desto höher der Betrag, der für die private Haftpflichtversicherung aufgewendet werden muss.

Regelmäßig die Police überprüfen

Wie bei allen anderen Policen ist auch bei der privaten Haftpflichtversicherung eine regelmäßige Überprüfung der Bedingungen, Leistungen und der Höhe des Beitrags unumgänglich. Versicherer passen ihre Versicherungsbedingungen regelmäßig an aktuelle Gegebenheiten an. Die Deckungssumme zum Beispiel kann bei neueren Verträgen deutlich höher sein als bei älteren – und das bei einer nicht zwingend höheren Prämie.

Wer sollte sich wie versichern?

In den Single-Tarifen wird nur der Versicherungsnehmer geschützt. Im Familien-Tarif dagegen wird dieser Schutz auf Familienmitglieder ausgeweitet. Bei der Absicherung einer Familie kann es sinnvoll sein, einen Tarif mit dem Einschluss für deliktunfähige Kinder zu wählen. Damit sind Schäden, die durch Minderjährige unter sieben Jahren verursacht werden, ebenfalls abgedeckt. Grundsätzlich sind Kinder bis einschließlich ihrer ersten Ausbildung bei ihren Eltern mitversichert. Auch Menschen in einer eheähnlichen Gemeinschaft können auf eine gemeinsame private Haftpflichtversicherung setzen. Der Partner sollte jedoch explizit aufgenommen werden.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.