Geldanlage in Zeiten von Corona: Lohnt sich eine Investition in Gold?

Experten raten, nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des eigenen Vermögens in Gold anzulegen.Pixabay

Geldanlage in Zeiten von Corona

Lohnt sich eine Investition in Gold?

Gold gilt als krisensicher. Gerade in der Corona-Zeit offenbart es seine Stärke. Dennoch: Experten raten nur zu einer Beimischung im Anlagemix. Denn Gold birgt einige Risiken.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Die Corona-Krise hat für neue Rekorde beim Goldpreis gesorgt. Seit Jahresbeginn ist er zeitweilig um rund einem Viertel gestiegen. Eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kostete Anfang Juni mehr als 1700 Dollar. Gleichzeitig verzeichneten die Börsen deutliche Kursverluste. Trotzdem ist Gold alles andere als eine sichere Geldanlage. Verbraucherschützer raten davon ab, mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.

Gold unterliegt großen Preisschwankungen

Zwei Hauptgründe werden dafür genannt. Zum einen unterliegt der Goldpreis heftigen Schwankungen – auch die allgemeinen Abverkäufe in der Krise trafen Gold, es erholte sich jedoch schnell. In den letzten 20 Jahren bewegten sich die Preise zwischen 300 und 1500 Euro, was deutlich zeigt, dass Gold alles andere als eine sichere Geldanlage ist.

Zum anderen notiert der Goldpreis in US-Dollar. Damit ist der Goldkauf zusätzlich auch eine Währungsspekulation auf den Anstieg des Dollarwertes im Vergleich zum Euro. Laut Verbraucherzentrale Bundesverband schwankte der Wert eines Euro in den letzten 20 Jahren zwischen rund 0,85 und 1,60 Dollar. Selbst bei einem unveränderten Goldpreis in US-Dollar besteht daher das Risiko, dass Anleger weniger Euro für ihr Gold erhalten, falls der Dollar an Wert einbüßt.

Von Goldfonds bis Goldschmuck

Neben der industriellen Nutzung oder als Schmuck nutzen manche Anleger Gold als Absicherung, eben zur Diversifizierung ihrer Kapitalanlagen. Wer sein Geld in das Edelmetall investieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Auf der einen Seite gibt es Anlageformen wie Goldfonds oder Goldsparpläne. Hier ist darauf zu achten, dass Gold als Gegenwert tatsächlich physisch hinterlegt ist, denn Anleger erhalten nur eine Verbriefung des Emittenten.

Auf der anderen Seite wird Gold von Banken auch in Form von kleinen Goldbarren oder Goldmünzen angeboten. Bei Münzen gilt zu beachten, dass der Preis, den ein Kunde zahlen muss, zum einen wegen der geringen Auflage höher ist als der eigentliche Goldpreis. Zudem erhöht die Verkaufsgebühr den Preis und der Kunde würde bei einem Wiederverkauf vermutlich weniger erhalten. Wichtig: Sie können Goldmünzen in einem Schließfach der Bank lagern (Kosten: meist 30 bis 60 Euro jährlich) oder zu Hause. Sofern Sie eine Hausratversicherung haben, sollten Sie prüfen, ob die Lagerung zu Hause gegen Diebstahl versichert ist.

Was Goldschmuck betrifft, so muss man wissen, dass dieser in der Regel nicht aus Feingold, sondern lediglich aus einer Legierung besteht. Hier findet sich meist 585-er Gold. Das entspricht einen Anteil des Metalls von 58,5 Prozent. Den meist höheren Wert von Goldschmuck machen meist die Bearbeitung sowie der Gewinnzuschlag des Juweliers aus. Schmuck ist als Anlage daher weniger gut geeignet als Münzen, so der Rat von Experten.

Richtig unpraktisch ist Gold jedoch, wenn man eines Tages seinen Lebensunterhalt bestreiten will. Man kann schlecht ein paar Späne für Lebensmittel oder die Miete abkratzen. Beim Vermögensaufbau oder der Altersversorgung kann man jedoch vermögensverwaltende Mischfonds nutzen, die eine Beimischung von Gold durch Profis vorsehen und die auch in Fondspolicen erhältlich sind.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.