Waschbären – Tödliche Gefahr für Jagdhunde

Waschbären breiten sich auch bei uns immer weiter aus.© Pixabay

Waschbären

Tödliche Gefahr für Jagdhunde

Waschbären breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Besonders für Jagdhunde stellt das eine ernsthafte Bedrohung dar. Eine Auseinandersetzung mit einer Waschbärengruppe kann für sie schnell tödlich sein. Das macht einen guten Versicherungsschutz umso wichtiger.

Von Manila Klafack | Druckansicht

Der Waschbär ist doch eigentlich ein putziges Kerlchen mit seinen dunklen Knopfaugen und dem weißen Gesichtchen mit der schwarzen Maske. Zu Hause ist er in Nordamerika. Doch seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts breitet er sich auch auf dem europäischen Festland, im Kaukasus und in Japan aus. Bei uns in Deutschland hat sich sein Bestand in den vergangenen Jahren sogar mehr als verdoppelt.

Für Jäger sind das keine allzu guten Nachrichten. Denn der marderverwandte Kleinbär ist ein guter Kletterer und schlau – und lässt sich selbst von Jagd-Hunden nicht so einfach überlisten. Im Gegenteil: Im September vergangenen Jahres beispielsweise ertrank ein junger westsibirischer Laika, der gerade mit seinem Herrchen trainierte. Er hatte einen Waschbären gewittert und war zu ihm ins Schilf gelaufen. Der Kampf der beiden Tiere verlagerte sich ins Wasser, wo sich der Waschbär am Kopf des Hundes festkrallte und ihn unter Wasser drückte. Und das ist kein Einzelfall.

Die Trauer um den Verlust eines Jagdhundes ist dabei das eine. Doch für Jäger geht es um weitaus mehr. Denn Kauf, Ausbildung und Tierarztbesuche kosten viel Geld. Der Deutsche Jagdverband hat sich die einzelnen Positionen einmal genauer angeschaut. Rund 3.000 Euro kommen allein schon für die Anschaffung des Tieres sowie für Fahrtkosten, Ausbildungsgegenstände und Prüfungsgebühren zusammen. Dazu kommen noch Aufwendungen von mehreren Hundert Euro für Futter, Tierarzt und Versicherungen. Geld, das nicht erstattet wird, wenn das Tier ums Leben kommt.

Jagdhaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben

Eine Versicherung ist daher bei dem risikoreichen „Job“ eines Jagdhundes ratsam. Und nicht nur das: Der Gesetzgeber verlangt sogar zum Schutz von Schäden Dritter den Abschluss einer speziellen Haftpflichtversicherung. Denn nur diese Jagdhaftpflichtversicherung deckt Personen- und Sachschäden umfangreich ab. Sobald also ein Jagdschein beantragt wird, muss diese Absicherung nachgewiesen werden.

Vorgeschrieben sind dabei Versicherungssummen in Höhe von 500.000 Euro für Personen- und 50.000 Euro für Sachschäden. Allerdings sind höhere Summen ab fünf Millionen Euro empfehlenswert. Als Ergänzung zu diesem Haftpflichtschutz können Jäger und Jagdhund selbst abgesichert werden: mit der Jagdunfall- beziehungsweise Jagdhundeunfall-Versicherung.

Der Jäger kann sich so weltweit absichern – unter anderem gegen Krankheiten durch Zeckenstiche. Es gibt eine medizinische Beratung oder auch die Vermittlung von deutsch- oder englischsprachigen Ärzten im Ausland. Für die Vierbeiner erstreckt sich die Absicherung auf Unfälle während der Zeit der Ausbildung, der Jagdausübung sowie der Nachsuche. Dabei sind sowohl der Tod als auch die Nottötung des Hundes und damit verbundene Tierarztkosten abgedeckt.

Waschbären als Gefahr im Straßenverkehr

Waschbären bereiten übrigens nicht nur Jägern Sorgen. Da sich die Kleinbären immer weiter ausbreiten, insbesondere im Osten Deutschlands, kreuzen sie früher oder später Straßen. Kommt es dann zu einem Unfall mit einem Fahrzeug, kann das für den Fahrzeughalter ein Problem werden. Denn Waschbären zählen nicht zum Haarwild wie etwa Rehe, Hasen, Marder oder Wildschweine. Eine Teilkaskoversicherung würde daher in einem solchen Fall den Schaden nicht übernehmen.

Autorin:

Manila Klafack

Manila Klafack ist freie Journalistin und Diplom-Kauffrau und schreibt seit 2016 für Pfefferminzia. Nach ihrer Ausbildung als Redakteurin verantwortete sie in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.